Analyse

Corona-Krise: Dieses Jahr bis zu 15 Prozent mehr Insolvenzen als 2019

Closed. © Photo by lucas law on Unsplash
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Auch wenn derzeit Shops, Restaurants und Unternehmen wieder am Aufsperren sind – dieses Jahr werden viele Unternehmen nicht überleben. „Die Corona-Krise führt aktuell zu einer Verschlechterung der Bonitäten vieler in- und ausländischer Unternehmen, wodurch eine Insolvenzwelle ausgelöst werden wird.“, sagt Ludwig Mertes, Vorstand der Acredia Versicherung AG.

Wie berichtet ist die große Pleitewelle aus verschiedenen Gründen noch nicht losgegangen. Durch verschiedene Maßnahmen- unter anderem Notbetrieb bei Gerichten oder die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bei Überschuldung für Kapitalgesellschaften bis zum 30. Juni – dürfte viele Konkurse nach hinten verschieben. Im Sommer rechnen viele Experten mit sehr vielen Konkursen. Wie berichtet steht etwa ein Viertel der heimischen Unternehmen knapp vor der Pleite (Trending Topics berichtete).

Schlimmer als Finanzkrise

Die Acredia Versicherung kommt in ihren Berechnungen nun auf folgende Zahl: 2020 wird es voraussichtlich um 12 bis 15 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen geben als im Vorjahr. 2019 haben in Österreich etwa 5.000 Unternehmen Insolvenz angemeldet. Mit einem Plus von 15 Prozent dieses Jahr könnten es demnach mehr als 5.700 Firmenpleiten sein, die heuer zu verzeichnen sind. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass es für viele Firmen, die derzeit vor dem Aus stehen, Rettung geben wird.

Zum Vergleich: Im Jahr 2009, als Reaktion auf die damals weltweite Finanzkrise, waren es 9,3 Prozent mehr Insolvenzen gegenüber 2008. Die Corona-Krise wird aller Voraussicht nach also einen deutlich größeren wirtschaftlichen Schaden anrichten als die Finanzkrise vor etwas mehr als einem Jahrzehnt.

Dominoeffekte treffen auch viele andere Firmen

Wie viele Unternehmen in Österreich zusperren werden müssen, ist noch offen. Die aktuelle Situation trägt jedenfalls dazu bei, dass Dominoeffekte eintreten. Wenn Firmen Zahlungsausfälle haben, weil andere Unternehmen Rechnungen nicht mehr begleichen können, kommen sie selbst in Liquiditätsengpässe. „Für exportorientierte Unternehmen stellen die international unterschiedlichen Zeitverläufe der Covid-19-Auswirkungen zudem eine besondere Herausforderung dar “, so Mertes weiter.

2019 waren einer Analyse der Acredia zufolge betriebswirtschaftliche Fehlentscheidungen der häufigste Grund für Firmenpleiten. Die allgemeine Wirtschaftslage war in nur rund 26 Prozent der Fälle ausschlaggebend. 2020 wird das anders sein – die Corona-Krise wird der Hauptgrund für die Schließung von Unternehmen sein.

Infografik: Insolvenzen in Österreich 2019. © Acredia
Infografik: Insolvenzen in Österreich 2019. © Acredia
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