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Conda, Blockpit und Seasonax gewinnen Austrian Pitching Days in Zürich

Pitching Days Finale in Zürich. © Aussenwirtschaft Österreich
Pitching Days Finale in Zürich. © Aussenwirtschaft Österreich
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Die Crowdinvesting-Plattform Conda, und die Finance-Analyse-Tools Blockpit und Seasonax haben die Austrian Pitching Days vor namhaften Schweizer Investoren In Zürich für sich entschieden. Die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, die Junge Wirtschaft (JW) und AWS i2 Business Angels Austria (AWS i2) hatten österreichische Fintechs und Cyber-Security-Startups nach Zürich zu dem Event im Züricher Impact Hub eingeladen, um ihre Ideen vor 45 Investoren zu präsentieren und mögliche Beteiligungen abzuschließen. Rund 30 Startups hatten sich um die Final-Tickets beworben. Zehn wurden letztlich nach Zürich eingeladen. Die Initiative fand schon in London und New York statt. Die Investoren von Großunternehmen wie UBS, Swisscom, J.P. Morgan und PwC bewerteten Ideen und Performance.

Der Finanzplatz Zürich

Zürich ist nach London der bedeutendste Finanzplatz Europas. Knapp 100.000 Menschen arbeiten direkt bei den 260 Finanzinstituten.Die verwalteten Vermögen in der Schweiz beliefen sich per Ende 2016 auf 6570 Milliarden Franken. Der Markt ist dennoch zentralisiert: UBS und Credit Suisse teilen über 50 Prozent der Gesamt-Bilanzsumme unter sich auf.

Im internationalen Wettbewerb um die besten Talente und Ideen hat Zürich in den vergangenen Jahren allerdings an Einfluss eingebüßt, vor allem die konkurrenzierenden Marktplätze in Asien machen Druck. Deshalb sind Privat- und Großbanken auf der Suche nach neuen Ideen.

Schweizer melden weltweit die meisten Patente an

„Die Schweiz positioniert sich als Innovations-Leader mit den meisten Patentanmeldungen weltweit. Von dieser Außenwirkung kann Österreich sich noch einiges abschauen. Doch wenn man hinter die Kulissen blickt, erkennt man, dass die Patente meistens von Konzernen wie Novartis oder Roche angemeldet werden“, sagt Manfred Schmid, der österreichische Wirtschaftsdelegierte. Die erfolgreichen Schweizer Startups sind meist Ausgründungen aus dem akademischen Umfeld und konzentrieren sich vor allem auf die Hubs um die Universitäten in Zürich, Lausanne und St. Gallen. Fünf Schweizer Universitäten finden sich regelmäßig in den Top 100 des jährlichen “Shanghai-Rankings” der besten Hochschulen wieder. Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich) sicherte sich auch 2017 ihren Platz als beste Hochschule in Kontinentaleuropa. Österreich müsse sich allerdings nicht verstecken, so der Wirtschaftsdelegierte Schmid. Vor allem die frühphasige Förderung ist um Weiten besser als in der Schweiz.“

Roman Vonderhaid von der Jungen Wirtschaft streicht die Kapitaldichte bei Wachstumsfinanzierungen als besonders Merkmal der Schweizer Investorenszene heraus. Wo in Österreich das Geld für Series A-Runden fehlt, tümmeln sich in der Schweiz die Venture Funds.  „Die Rahmenbedingungen für Risikokapitalfinanzierung sind in Österreich immer noch weniger gut ausgebaut als in vielen anderen europäischen Staaten. Deshalb sind die Pitching Days ein gutes Signal, um internationale Investoren an Bord zu holen und gleichzeitig den Standort in Österreich zu festigen. „

Das waren die Finalisten

Dealmatrix

Dealmatrix bietet seinen Kunden eine „Software as a Service“-Lösung an. Anstatt weiter mit Papier, Bleistift, Excel-Listen und PDF-Dateien zu arbeiten, sollen sich Investoren (also alle vom Business Angel über VCs bis hin zu Inkubatoren) Zugang zu einem Online-Portal kaufen können, in dem sich Startups ähnlich wie bei Angellist oder Crunchbase mit allen wichtigen Daten und Fakten (Team, KPIs, Markt, Traction, etc.) zu ihrem Geschäftsmodell präsentieren. Aktuell benötigen Christoph Drescher und sein Team 180.000 Euro um die Finanzierungsrunde abzuschliessen, sowie strategische Partnerschaften (Hier das Dealmatrix-Porträt).

Reach4

Jedes Telekommunikationsunternehmen verwendet das SS7-Protokoll. Über dieses System meldet sich jedes Handy bei den nächsten Sendemasten an. Das Protokoll stammt aus den 70er Jahren und ist sehr anfällig für Cyber-Attacken. Reach4 bietet Black-SIM-Karten an, die die Location-Daten der Devices verschlüsseln und so die Ortung der Geräte um einiges erschwert. Cyber-Attacken auf mobile Devices werden somit deutlich aufwändiger. Telekom Austria ist bereits Kunde von Reach4. Das Startup sucht nach internationalen Partnern und will für 18,2 Prozent des Unternehmens 300.000 Euro aufnehmen.

Blockpit

Regulierungen im Krypto-Bereich werden dieses Jahr verstärkt Einzug erhalten. Vor allem die steuerliche Handhabe wird sich bald konkretisieren. Blockpit ist ein Ectzeit-Monitoring-Tool für den Handel mit Kryptowährungen. Komplexe Berechnungen wie Echtzeitgewinne und Spekulationspflichten werden automatisiert und übersichtlich aufbereitet und helfen eine korrekte Steuererklärung über Einnahmen durch Bitcoin und Co. aufzusetzen. Als Datenquelle dienen die APIs von Handelsplattformen wie Bittrex und Coinmarketcap. Aktuell hat Blockpit 1.50o User. Zielgruppen sind private Trader, sowie Blockchain-Unternehmen aus allen relevanten Branchen.

https://www.youtube.com/watch?v=fAsWjB-tm5w

Handcheque

Auf Handcheque lassen sich viele verschiedene Karteninformationen auf einem einzigen Device speichern und via Touchscreen bedienen. Das Interface der Karte hat eine Touchbar mit der User zwischen verschiedenen Loyalty- und Kreditkarten wechseln kann. Das Startup von Khaled Asef und Valentin Jilch benötigt für die Umsetzung des patentierten Prototypen 600.000 Euro. Die Seed-Finanzierungsrunde wird gerade abgeschlossen. Im 3. Quartal soll das Produkt auf den Markt kommen. Mit Mastercard hat handcheque bereits eine Kooperation.

Baningo

Das Fintech um Gründer Maximilian Nedjelik bastelt an einer bankübergreifenden Online-Filiale und bietet für B2B-Kunden die Whitelabel-Lösung „baningo-select“ an. Mit der Plattform werden Beratungsleistungen wie Video-Telefonie, Live-Chat und Online-Terminvereinbarungen vereinheitlicht angeboten. Mit der Hamburger Sparkasse hat baningo einen ersten Kunden gewonnen. 2018 will das Unternehmen eine Finanzierungsrunde starten. Die FFG hat eine Förderung von 105.000 Euro.

Cointed

2015 wurde die Firma von CEO Wolfgang Thaler gegründet. Cointed will ein Komplett-Dienstleister für Kryptowährungen werden. Das Team wuchs im vergangenen Jahr auf 35 Mitarbeiter an. Neben einer Exchange und dem Mining stellt Cointed in ganz Österreich Bitcoin-ATMs auf. Das Unternehmen ist auf der Suche nach Kooperationen, die die Unternehemensstruktur verbessern sollen und das Marketing intensivieren soll.

Seasonax

Das Startup von CEO Dimitri Speck entwickelte drei Jahre lang mithilfe von Universitäten und diversen Banken ein Chart-Tool, das Aktienkurse saisonal einschätzt und historische Daten von Bloomberg und Thompson Reuters interpretiert und so Kurssprünge voraussieht und diese für die eigenen Kunden trackt. Die Seasonax-Kurse werden auf allen relevanten Börsenseiten angezeigt.

Cashpresso

Das Unternehmen Credi2 lässt User mit der Smartphone-App Cashpresso einen Kredit von bis zu 1.500 Euro aufnehmen. Cashpresso tritt damit als Vermittler zwischen Kunden und der Bank auf und verdient an den Zinsen (9,9 Prozent), die die Kunden für den ausgeliehenen Betrag zurückzahlen. In den vergangenen Jahren wurden so 10.000 Kredite vermittelt. Bislang haben Speedinvest, Business Angel Hansi Hansmann, die Runtastic-Gründer, sowie Stefan Kalteis 700.000 Euro in Credi2 investiert. Das ausführliche Cashpresso-Porträt hier.

Conda

Die Crowdinvesting-Plattform Conda von Daniel Horak und Paul Pöltner baut weiter an der eigenen Vision eines alternativen Finanzplatzes. Durch die Blockchain (Trending Topics berichtete) will Conda die verschiedenen Ansätze miteinander verknüpfen, der ICO startet innerhalb des ersten Quartals 2018. Aktuell schließt Conda parallel eine Series A-Finanzierung ab. Bislang sind Die Business Angels Hermann Hauser und Niko Alm, sowie startup300 investiert.

Bitiago

Im Lauf des Jahres will Bitiago rund 20 Bitcoin-Automaten österreichweit in Einkaufszentren und anderen Orten des öffentlichen Interesses aufstellen. Aktuell läuft die Crowdfunding-Kampagne auf Conda. Die beiden Welser Andreas Eckhart und Amar Sayyed wollen Krypto-Investoren die Auszahlung ihres Protfolios mit den 2-Way-ATMs erleichtern. Für die Finanzierung des Projektes braucht Bitiago 350.000 Euro. Hier das ausführliche Porträt.

Anmerkung: Die Initiatoren der Pitching Days haben die Reisekosten nach Zürich übernommen. 

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