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„Outdoor wird 5G eine dominante Rolle spielen, Indoor wird es Richtung WiFi 6 gehen“

Krankenhäuser, Universitäten, Ämter – die Vernetzung der „Smart City“ schreitet voran und wird mit neuen Funktechnologien noch einmal beschleunigt. Mit WiFi 6 (802.11ax) steht eine superschnelle WLAN-Generation in den Startlöchern, die im Zusammenspiel mit 5G funktioniert und IoT weiter vorantreiben wird. Erste Access-Points und Endgeräte wie Smartphones unterstützen den neuen WiFi-Standard bereits.

Im Gespräch mit Trending Topics erklärt Franz Ziegerhofer, Leiter der Cisco Austria Public Services, wie WiFi 6 mit 5G zusammen spielt, warum der neue WLAN-Standard zuerst in Krankenhäusern eingesetzt wird und wie Sicherheit bei Cisco gedacht wird.

Trending Topics: Heute hat jeder 4G am Smartphone, 5G soll bald kommen. Warum sind WiFi-Netze trotzdem gefragt?

Franz Ziegerhofer: Ich denke, dass man da unterscheiden muss, was das User-Verhalten betrifft. Wir haben einen öffentlichen Bereich, wo die Masse natürlich mit Smartphones unterwegs ist. Auch hier sieht man aber den Bedarf für WLAN-Netze. Warum? Es gibt Geräte wie Notebooks, die keine 4G- oder in Zukunft 5G-Anbindung haben. Für uns als Cisco ist es sehr spannend, wie die Entwicklung im Business-Bereich weiter geht. Hier sehen wir bereits sehr starken Bedarf im Bereich WLAN, etwa in der öffentlichen Verwaltung, bei Blaulicht-Organisationen oder im Healthcare-Bereich. Auch Smart Cities wird ein sehr spannender Bereich, wo sicher beide Technologien, also WiFi und 5G, ihre Anwendung finden.

Wie unterscheidet sich WiFi 6 von bisher bekannten Standards?

WiFi 6 bietet bei der Geschwindigkeit eine große Verbesserung, wir werden da in die Richtung von 10 Gigabit pro Sekunde kommen. Das Gleiche wir man auch bei 5G sehen. Ein sehr wichtiger technischer Punkt, den es zu berücksichtigen gilt ist, dass die Latenzzeiten sowohl bei WiFi 6 als auch bei 5G massiv verbessert werden.

Sie leiten die Cisco Austria Public Services. In welchen Bereichen wird sich WiFi 6 zuerst durchsetzen?

Wir haben WLAN-Umgebungen in fast allen öffentlichen Bereichen. Wir sehen auch in der Verwaltung, dass das mobile Arbeiten immer mehr wird. Wir sehen den Bedarf in den Universitäten und Schulen. Die meisten Anwendungsfälle, die wir derzeit sehen, sind im Krankenhausumfeld.

Was wird mit der Technologie im Spital möglich?

Wir haben erst vor kurzem einen Usecase getestet, von dem ich berichten kann. Ein Arzt mit einer Brille, die mit einer Kamera ausgestattet ist, ist über WiFi in eine Collaboration-Plattform – in dem Fall Cisco Webex Teams – integriert. Alle, die in diesem Team dabei sind, können die Operation live verfolgen. Wo braucht man das? Einerseits in der Ausbildung, damit junge Ärzte einem erfahrenen Arzt quasi über die Schulter schauen können, andererseits gibt es auch das Thema des Ärztemangels. Hier gibt es die Möglichkeit, dass man Kollegen hinzuziehen kann, etwa in beratender Funktion in einer OP.

+++ Alle reden über 5G. Doch mit WiFi 6 kommt eine weitere Technologie für die Industrie 4.0. +++

WiFi 6 soll nicht nur im Krankenhaus zum Einsatz kommen, sondern ganz generell in der Smart City. Wie wird das funktionieren?

Da wird 5G eine sehr dominante Rolle spielen. Wie angesprochen werden sich die Latenzzeiten sehr verbessern, und damit wird die Anbindung von Sensoren für verschiedene Messstationen möglich sein. Das wird auf einer Plattform zusammengeführt werden, um die Daten, die für eine Stadt relevant sind, zusammenzufassen, etwa mit Cisco Kinetic (eine IoT-Plattform, Anm.). Dort wird man etwa sehen können, wie die Luftentwicklung, wie der Verkehr, wie der Müll aussieht. Ich glaube, dass es eine Zusammenarbeit beider Technologien geben wird. Im Outdoor-Bereich wird 5G eine dominante Rolle spielen, Indoor wird es Richtung WiFi 6 gehen.

Die Verwaltung und staatliche Betriebe haben sehr hohe Sicherheitsanforderungen, was Daten angeht. Wie kann mit WiFi 6 diese Datensicherheit garantiert werden?

Unsere Herangehensweise unterscheidet sich etwas von jener anderer Hersteller. Wir wollen den User authentifizieren. Wir betrachten das Netzwerk als Sensor und überwachen, wer über welche Verbindung hereinkommt. Es ist egal, ob man über WLAN kommt, sich von zu Hause über einen Client einwählt oder man Mitarbeiter im Haus ist. Hier werden Regeln angewandt, und das Netzwerk setzt diese in allen Bereichen um.

Kann man sich das in der Praxis so vorstellen, dass der Arzt im Krankenhaus über WiFi 6 andere Berechtigungen, Möglichkeiten und Bandbreiten bekommt als ein Patient oder ein Besucher, der nur kurzfristig im Spital ist?

Ja ganz genau. der Arzt, der eine kritische Applikation betreibt, sich ein Röntgenbild anschaut oder Teil einer OP ist, hat natürlich ein anderes Bedürfnis an Bandbreite wie ein Besucher, der im Internet surfen möchte. Das gilt es über die Infrastruktur entsprechend einzustellen und die Berechtigungen zu vergeben, sodass jeder das machen kann, wofür er gerade Bedarf hat.

Wann wird WiFi 6 beim Endkonsumenten ankommen?

Wir haben die ersten Access-Points gelauncht und die ersten Installationen durchgeführt. Eine Herausforderung für den User ist, dass die Endgeräte noch nicht in dem Ausmaß verfügbar sind. Aber wir können sicher sein, dass die großen Hersteller von Smartphones sehr schnell auf den Zug aufspringen. Ich denke, dass im Laufe des nächsten Jahres sicher sehr viele Endgeräte kommen werden.

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