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Canvas Großangriff auf Photoshop – und ein Wiener Startup mittendrin

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Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Im österreichischen Startup-Sektor ist heute Feiertag. Die beiden Helden: Benjamin Grössing und David Fankhauser. Sie haben 2018 Kaleido AI gegründet, keine Investoren an Bord geholt und jetzt ihr Startup an das Design-Unicorn Canva aus Australien verkauft. Kaufpreis unbekannt, man kann getrost von einem zweistelligen Millionenbetrag ausgehen. Die Bild- und Videobearbeitungsfunktionen (Hintergründe entfernen auf Knopfdruck) werden auch künftig Millionen Nutzer auf der ganzen Welt verwenden. Zu den Firmenkunden gehören bereits Alibaba, AT&T, New York Times und Samsung.

Kaleido AI ist aber nicht das einzige Startup, das Canva zukauft. Neben den Wienern wurde auch Smartmockups aus Tschechien zugekauft – wie der Name schon verrät ein Online-Tool, mit dem sehr schnell und einfach Mockups für Apps, Webseiten, Verpackungen oder Printmagazine erstellen können. Schon zuvor hat das australische Scale-up rund um die drei Gründer Cliff Obrecht, Melanie Perkins and Cameron Adams zugeschlagen. Auch die populären Foto-Plattformen Pexels und Pixabay aus Deutschland wurden bereits zugekauft und integriert.

Canva: Australisches Unicorn übernimmt Wiener AI-Startup Kaleido komplett

100 Millionen Hintergrundentfernungen

Fotos, Design-Tools, Bildbearbeitung – damit werden die Tools unter dem Dach von Canva, die Medienmacher, Agenturen oder Designer tagtäglich brauchen, immer mehr. Der Vergleich zu Adobe und seiner Software Photoshop drängt sich auf. Doch während Adobe in einem langwierigen Prozess seine Creative Suite vom Download/Lizenz-Modell zu einem Software-as-a-Service-Modell überführte und sich preislich an Profis wendet, ist Canva im Web daheim und punktet mit günstigen monatlichen Abopreisen bei der breiten Masse. In Zeiten von Social Media sitzt in jeder noch so kleinen Firma mindestens eine Person, die die digitale Kommunikation mit einem Tool gestalten muss – und bei 50 Millionen Nutzern ist das eben Canva.

Mit Kaleido AI stärkt sich Canva mit einer besonders gefragten Funktion: Menschen und Gesichter aus Fotos oder Videos ausschneiden, um sie vor einem anderen Hintergrund zu präsentieren – gerade in Home-Office-Zeiten, wo so manches Foto-Shooting ins Wasser fällt, brauchen dieses Feature viele Menschen und Firmen. Die Nutzerschaft von Kaleido AI allein im Jahr 2020 ist um mehr als 600 Prozent auf 20 Millionen monatlicher Nutzer gewachsen, pro Monat werden mittlerweile 100 Millionen Hintergrundentfernungen durchgeführt.

50 Millionen Nutzer

Canva wächst ebenfalls sehr stark – von 25 Millionen im Vorjahr auf heute rund 50 Millionen Nutzer. Bei der letzten Finanzierungsrunde hat sich die australische Firma eine Bewertung von 6 Milliarden Dollar bei Investoren abgeholt – und dabei 60 Millionen Dollar eingesammelt, die seither auch für Akquisitionen ausgegeben werden. Mittlerweile gilt Canva in eingeweihten Kreisen als einer von mehreren aussichtsreichen Kandidaten, die 2021 den Schritt an die Börse machen könnten. Was dagegen spricht: Das Unternehmen ist profitabel und bräuchte eigentlich kein frisches Cash – außer eben, um noch viel stärker als bisher wachsen zu können.

Um dort den großen Rivalen Adobe zu schlagen, muss aber noch viel mehr Wachstum her. Der Software-Riese aus San José in Kalifornien bringt eine Marktkapitalisierung von mehr als 220 Milliarden Dollar auf die Waage und gehört zu den 40 wertvollsten Unternehmen der Welt. Also gibt es vielleicht noch eine Möglichkeit: Je besser Canva wird – umso interessanter könnte die Firma letztendlich selbst als Übernahmekandidat werden.

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