Innovationszentrum

Van der Bellen: „Österreich ist leider nicht unbedingt für sein Venture-Capital-Wesen bekannt“

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und weXelerate-Geschäftsführer Awi Lifshitz © Trending Topics
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und weXelerate-Geschäftsführer Awi Lifshitz © Trending Topics

„Startups interessieren mich schon lange. Ich höre oft, dass Jungunternehmen keine Probleme oder Herausforderungen sehen, sondern Möglichkeiten und Chancen. Deswegen will ich auch wissen, wie sich die Corona-Pandemie auf die Startups-Szene ausgewirkt hat“, sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei einem Besuch der Räumlichkeiten des Innovationshubs weXelerate am Dienstag.

weXelerate als „Ort der Begegnung“

Bei dieser Gelegenheit traf Van der Bellen auch mehrere Entrepeneure und sprach mit ihnen über ihre Jungfirmen und die Herausforderungen in der Corona-Zeit gesprochen. Awi Lifshitz, Geschäftsführer von weXelerate, sieht in dem Innovationshub einen „Ort der Begegnung“, an dem Großunternehmen ein Ökosystem für neue Lösungen finden können.

Corporates und Startups unter einem Dach

Vor der Corona-Zeit hatte sich das Zentrum noch vor allem darauf konzentriert, Startups einen vorübergehenden Arbeitsraum zu bieten. Doch nach einer Neuorientierung richtet sich das Zentrum stärker an größere Firmen (Trending Topics berichtete). Dennoch seien Startups weiterhin wichtig, vor allem für Innovationen bei Großunternehmen. Deswegen sei es weXelerate wichtig, die Politik auf deren Bedürfnisse aufmerksam zu machen.

Unter den anwesenden Entrepeneuren war unter anderem Benjamin Ruschin, CEO des auf HR und Events spezialisierten Startups WeAreDevelopers. „Auf uns hatte die Corona-Pandemie nicht nur negative Auswirkungen. Durch die verstärkten virtuellen Konferenzen und Veranstaltungen haben wir eine riesige Zufuhr an neuen Usern gesehen. Auch ist so möglich, Kosten einzusparen“, so Ruschin.

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Startups für technologischen Fortschritt wichtig

Magdalena Hauser, Mitgründerin des Tiroler Quanten-Startups ParityQC, machte im Gespräch mit Van der Bellen auf die Wichtigkeit von Jungfirmen für den technologischen Fortschritt aufmerksam. „Es findet schon länger zwischen globalen Staaten ein Rennen um den ersten Quantencomputer statt. Es ist noch nicht völlig klar, wie sie funktionieren werden, aber sie bringen auf jeden Fall sowohl Vorteile als auch Risiken. Mit unserer Hardware-Architektur und Software wollen wir es Forschern ermöglichen, ihre Ideen umzusetzen“, sagte Hauser.

Felix Ohswald, Mitgründer des Bildungsunternehmens GoStudent, hat über die Digitalisierung im schulischen Bereich gesprochen. „Unser Ziel ist es, Nachhilfelehrer digital an Schüler oder ihre Eltern zu vermitteln. Man sollte meinen, dass die Corona-Zeit für uns von Vorteil war. Tatsächlich haben viele Eltern die Vorteile von digitalen Lösungen erkannt. Jedoch hat auch mit jedem Lockdown die Nachfrage nach außerschulischen Aktivitäten abgenommen. Der Druck ist hier geringer und das Lehrpersonal oft überfordert“, erläuterte Ohswald. Der Bundespräsident pflichtete ihm bei: „Es ist möglich, viel auf digitalem Weg zu lernen, aber nicht alles.“

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Mehr Kapital in Österreich nötig

Sophie Chung, die in Linz aufgewachsene Gründerin des Berliner MedTech-Jungunternehmens Qunomedical, merkte an, dass vor allem der medizinische Bereich stark auf staatliche Förderung angewiesen ist. „Ich habe mich bei der Gründung im Jahr 2015 gegen Wien und für Berlin entschieden, weil es hier einfach an Kapital mangelte. Dabei kann es im medizinischen Bereich nicht zu viele Startups geben. Der Bereich ist sehr fragmentiert und es gibt immer viel zu tun“, sagte Chung.

„Österreich ist leider nicht unbedingt für sein Venture-Capital-Wesen bekannt. Staatliche Förderungen sind wichtig für Startups und ihre Innovationen“, sagte Van der Bellen. Beeindruckt zeigte sich der Bundespräsident vom weXelerate-Innovationszentrum. Es sei von großer Bedeutung, die Kommunikation zwischen Jungfirmen und Großunternehmen zu fördern.

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