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BITO: Der gehypte Bitcoin-ETF ist vieles, aber kein Investment in Bitcoin

© Riekus auf Pixabay
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Der heutige 19. Oktober ist sicher nicht so spektakulär wie der 14. April, also Coinbase an die Börse ging – doch ein kleines Kapitel in der Geschichte von Bitcoin wird heute dennoch aufgeschlagen. Denn mit dem ProShares Bitcoin Strategy ETF kommt heute der erste Bitcoin-gebundene Exchange Traded Fund an die New Yorker Börse (NYSE) und ermöglicht es der Anbieterfirma ProShares zufolge, „an Bitcoin-Renditen zu partizipieren“, ohne sich selbst ein Konto bei einer Krypto-Börse oder eine bTC-Wallet zulegen zu müssen.

Der Start von BITO – unter diesem Kürzel wird der Bitcoin Strategy ETF ab heute an der NYSE gehandelt – wird von der Krypto- und Finanzbranche ganz genau beobachtet. Immerhin gilt das neue Angebot, dem ähnliche weitere ETFs folgen könnten, als weiterer Schritt in den Mainstream für Krypto-Assets. Doch interessierte Anleger müssen sich klar sein, dass es sich bei BITO nicht um ein Direkt-Investment in Bitcoin handelt, sondern lediglich in ein Investment in komplexe Finanzprodukte, die mit Krypto-Assets nichts zu tun haben.

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Wetten auf die Kursentwicklung, hübsch verpackt

Denn im Kleingedruckten des ETF-Prospekts wird deutlich: ProShares handelt gar nicht mit BTC, sondern lediglich mit mit so genannten „Futures Contracts“, also Terminkontrakten. „Der Fonds strebt einen Kapitalzuwachs in erster Linie durch das verwaltete Engagement in Bitcoin-Futures-Kontrakten. Der Fonds investiert nicht direkt in Bitcoin“, heißt es seitens ProShares. Zudem wird natürlich auch eine Management-Gebühr von 0,95 Prozent eingehoben. Wer Erfahrung mit ETFs hat, weiß: Das ist nicht unbedingt günstig.

Dass ProShares lediglich mit Terminkontrakten handelt und nicht mit Bitcoin selbst, bedeutet folgendes: Das Finanzunternehmen darf nur in Bitcoin Futures investieren, die von der Commodity Futures Trading Commission der USA (CFTC) reguliert und genehmigt wurden – und die gibt es aktuell nur an der Chicago Mercantile Exchange (CME), das aber schon seit Jahren. Die CFTC hat Bitcoin Futures bereits Ende 2017 zugelassen, als damals der erste große Krypto-Hype den Preis von Bitcoin erstmals auf 20.000 Dollar trieb. Auch damals gab es einen Hype rund um Terminkontrakte für BTC, der dann aber bald abflaute.

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Zu erwarten, dass Preis von Spot-Preis von Bitcoin abweicht

Futures oder Terminkontrakte sind komplexe Finanzprodukte, gedacht für Spezialisten. Im Prinzip sind es Wetten auf die künftige Preisentwicklung von Bitcoin und oder anderen Assets und damit hochspekulativ. Dementsprechend groß muss ProShares auf seinen BITO-ETF auch draufschreiben: „Sie sollten darauf vorbereitet sein, Ihre gesamte Investition zu verlieren.“ Aber nicht nur das: BITO kann, muss sich aber nicht im Gleichschritt mit dem Bitcoin-Preis, wie er an echten Krypto-Exchanges entsteht, entwickeln.

„Es ist zu erwarten, dass der Preis und die Wertentwicklung von Bitcoin-Futures vom aktuellen „Spot“-Preis von Bitcoin abweichen“, warnt ProShares weiter. „Diese Unterschiede können erheblich sein. Bitcoin-Futures unterliegen Sicherheitsanforderungen und anderen Beschränkungen, die verhindern können, dass der ETF sein Ziel zu erreicht.“ Das bedeutet also: Wenn BTC auf neue Höchstwerte wachsen sollte, heißt das noch lange nicht, dass BITO das auch tut – schließlich könnten die Trader an der CME ja auch fallende BTC-Kurse gewettet haben.

Generell ist zu dem ETF auch zu sagen, dass er nicht diversifiziert ist und sich auf eine einzige Anlage konzentriert – eben die BTC-Terminkontrakte. ETFs sind bei der breiten Masse aber eher deswegen beliebt, weil sie die Diversifizierung über viele verschiedene Assets (der MSCI World ETF ist das beste Beispiel dafür) hinweg ermöglichen. BITO aber hängt an einem einzigen Asset und ist dementsprechend risikoreich.

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