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Bitcoin vs. Ethereum: Die Unterschiede der zwei größten Kryptowährungen

Was sind die Stärken und Schwächen der beiden größten Kryptowährungen? @ Trending Topics
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Wir wollen abseits der Goldgräberstimmung um die Kryptowährungen auf die Hintergründe der Zukunftstechnologie Blockchain eingehen. In dieser neuen Reihe erklären wir die Basics: Was hat es mit IOTA auf sich? Welche Auswirkungen wird die Blockchain auf den Arbeitsmarkt haben? Wie funktionieren Bitcoin? Heute der zweite Teil: Die Unterschiede zwischen den beiden größten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum.

Viele profitierten derzeit vom Hype der digitalen Währungen. Sowohl der Wert von Bitcoin als auch der von Ethereum sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Um herauszufinden, welche von ihnen in Zukunft die Nase vorn haben könnte, muss man sich zunächst genauer ansehen, was die einzelnen Protagonisten tatsächlich leisten können.

Platzhirsch Bitcoin

Bitcoin ist der größte Player unter den Kryptowährungen. Bitcoin gibt den digitalen Währungen ein Gesicht. Der frühe Markteintritt und der dadurch gewonnene Zeitvorsprung führte zwangsläufig zu einer exponierten Verbreitung im Gesamtmarkt – ein echter Wettbewerbsnachteil für die verbleibenden Mitspieler. Doch letzten Endes spielt es keine Rolle, ob man die Nummer 2 in einem schnell wachsenden Markt ist. Man benötigt ein Killer-Feature, um den Vorsprung von Bitcoin zu überwinden. Als größte Bedrohung für Bitcoin gilt Ethereum. Dadurch, dass die Währung durch die Einführung neuer Ideen wie „Smart Contracts“ die Möglichkeiten der Blockchain erweitert hat, hat sie in den vergangenen Jahren enormen Zuspruch erfahren.

Wie alles begann

Ende 2008 wurde ein mysteriöses Dokument unter dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ veröffentlicht. Der Autor war der bis zu diesem Zeitpunkt der vollkommen unbekannte Satoshi Nakamoto. Niemand weiß, wer dieser Unbekannte ist, wo er wohnt oder woher er kommt – bis heute nicht. Aber er entwickelte die technische Basis für das, was die Bitcoin-Plattform werden würde, wie wir sie heute kennen. Nur zwei Monate nach der ersten Bekanntgabe veröffentlichte Nakamoto die erste Version der Bitcoin-Plattform, die es den Benutzern erlaubt, insgesamt 21 Millionen Bitcoins bis zum Jahr 2040 zu generieren.

Schnell wurde der erste Block von Bitcoin, bekannt als der Genesis-Block, erzeugt. Kurz darauf fand die erste Transaktion statt. Die Räder drehten sich. Was in den nächsten Jahren passierte, war bemerkenswert. Technik-affine Unternehmer schlossen sich der Bitcoin-Bewegung an und begannen das Mining, das Erzeugen von Bitcoins zu starten. Ihr Ziel: Bitcoin als erste Universalwährung zu etablieren. Ihre Motivation: der inzwischen fast legendäre Wertzuwachs des Bitcoin, in der Theorie eine der größten Investitionsgeschichten aller Zeiten.

Was ist Ethereum?

Ether ist die offizielle Kryptowährung von Ethereum. Innerhalb eines Zeitraums von nur zwei Jahren seit der Veröffentlichung hat Ethereum ein außergewöhnliches Wachstum in Bezug auf Marktwert und Marktkapitalisierung gezeigt. Ein Unternehmen wie Microsoft, das Interesse an Ethereum hat, ist ein deutlicher Hinweis auf die zunehmende Popularität und den Anspruch, die führende digitale Währung zu werden.

Volle Fahrt dank Bitcoin

Einer der Hauptgründe für die zunehmende Popularität von Ethereum ist der permanente Vergleich mit Bitcoin. Ethereum ist die bislang größte dezentrale Softwareplattform, die es erlaubt, Smart Contracts und Distributed Apps ohne Ausfallzeiten und ohne Störungen von Dritten aufbauen zu können. Eine weiteres Merkmal von Ethereum ist, dass es nicht nur eine Software-Plattform ist, sondern auch eine Programmiersprache mit sich bringt, die auf der Blockchain läuft und den Entwicklern hilft, verteilte Anwendungen zu erstellen und zu veröffentlichen.

Was sind die Unterschiede?

Die voreingestellte Zeit für das Erzeugen eines Blocks beträgt bei Bitcoin durchschnittlich 10 Minuten, während dieser Prozess bei Ethereum lediglich etwa 12 Sekunden beträgt. Während Bitcoin-Transaktionen normalerweise in einigen Minuten verarbeitet werden, dauert eine Transaktion bei Ethereum lediglich wenige Sekunden. Doch neben der Technik unterscheiden sich Bitcoin und Ethereum grundsätzlich in ihrem Zweck. Während Bitcoin als Alternative zum regulären Geld geschaffen wird und somit ein Instrument des Zahlungsverkehrs und der Wertschöpfung ist, wird Ethereum als eine Plattform für sogenannte Dapps (Distributed Apps) entwickelt, die wiederum aus Smart Contracts bestehen.

Für Smart Contracts gibt es eine Vielzahl von Anwendungen, unter anderem E-Voting-Systeme, virtuelle Organisationen oder Crowdfunding. Zwar ist Ether auch eine digitale Währung, aber ihr primärer Zweck ist nicht, sich als Zahlungsalternative zu etablieren, sondern die Arbeit von Ethereum zu monetarisieren. Ether und Ethereum. Ether ist digitale Währung, Ethereum ist die Plattform.

Was sind Smart Contracts?

Ein gutes Beispiel für diese so einfache wie radikale Funktion ist das folgende: Man bezahlt seine Stromrechnung in der Regel nicht bar bei seinem Energiedienstleister. Für gewöhnlich werden Forderungen aus der Lieferung von Strom gegenüber dem Dienstleister über das Lastschriftverfahren ausgeglichen. Alternativ über Kreditkarte oder Überweisung. In jedem Fall ist ein „vertrauenswürdiger Dritter“, eine Bank, in den Zahlungsstrom involviert, die sich die Administration über eine entsprechende Gebühr vergüten lässt. Aber was wäre, wenn es keine Bank gäbe? Was wäre, wenn der Energiedienstleister einen „Smart Contract“ anbietet, einen Forderungsausgleich ohne „Zwischenhändler“? Über den Ether-Token ließe sich die Zahlung ohne eine Bank abwickeln. Ist die Leistung erbracht, erfolgt automatisiert die Gegenleistung. Geld nach Stromlieferung. Ether nach Stromlieferung. Das spart nicht nur Gebühren, sondern auch Zeit.

Wird Ethereum erfolgreicher als Bitcoin?

Es besteht kein Zweifel daran, dass das Wachstum, das Ethereum in den letzten Jahren gezeigt hat, ihresgleichen sucht. Dennoch hat Bitcoin dadurch nicht an Marktpräsenz verloren. Obwohl der Ethereum-Preis 2017 ein Allzeithoch erreicht hat, hatte dies keinen großen Einfluss auf den Preis von Bitcoin. Zwischen 2013 und 2017 schwankten die Bitcoin-Kurse zwischen 230 und aktuell 4.000 Dollar. Die Währung erlitt einen massiven Cyber-Angriff, China und Indien tolerierten den Handel mit Bitcoin nicht. Trotz allem erfährt die digitale Währung eine massive Nachfrage, die eine weitere Kurssteigerung erwarten lassen. Das Prinzip der Blockchain ist es, Menschen direkt zu verbinden. Das gilt für Bitcoin und Ethereum gleichermaßen. Zielgruppe und Nutzen sind jedoch unterschiedlich.

Woran soll man daher den Erfolg festmachen? Aus Investorensicht hat Ethereum viel Potential. Die digitale Währung macht großartiges Marketing für Smart Contracts als eine radikale und innovative Funktion, die sich am Ende vielleicht nicht durchsetzen wird. Bitcoin hat sich am Markt bereits bewiesen und sitzt als „Mutter aller Kryptowährungen“ fest im Sattel. Nach einer Faustregel dominiert in 9 von 10 Fällen die stärkere, etabliertere Marke die unter Umständen innovativere, bessere. Wer erinnert sich noch an Video 2000 oder Betamax, zwei Systeme, die trotz längerer Laufzeit und besserer Qualität von der namhafteren VHS-Kassette vom Markt verdrängt wurden? Ein weiterer Punkt, der für Bitcoin spricht.

Zum Autor: Patrick Rosenberger ist Inhaber einer Agentur für digitale Medien in Münster. Auf das Thema Blockchain stieß Patrick während seiner Tätigkeit als freier Redakteur für Hamburger Verlage. Seitdem ist er fasziniert von den technischen Möglichkeiten der Blockchain und Bitcoin als dem vielleicht größten sozioökonomischen Experiment des Informationszeitalters. Auf cryco.info beschäftigt sich Rosenberger mit der Geschichte der Blockchain und hinterfragt Bitcoin als zukunftsträchtige Alternative zu Euro & Co. Aktuell arbeitet Rosenberger an einem Sachbuch zum Thema.

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