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Binance wegen möglicher illegaler Geschäfte im Visier von US-Behörden

© Binance
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Seit ihrem Start im Jahr 2017 ist die Kryptobörse Binance zum weltweit führenden Marktplatz für digitale Währungen aufgestiegen. Der Erfolg des ursprünglich in China gegründeten Unternehmens hat jedoch hauptsächlich außerhalb von regulatorischen Kontrollen stattgefunden. So ist die Firma mittlerweile in Steueroasen wie den Cayman-Inseln und den Seychellen registriert. Die oft schwer durchschaubare Firmenstruktur ruft jetzt die US-Behörden auf den Plan. Sowohl das Justizministerium als auch die Steuerbehörde IRS haben Untersuchungen gegen Binance eingeleitet. Es geht dabei laut Bloomberg vor allem um illegale Transaktionen, die möglicherweise über die Kryptobörse stattfinden.

Finanzierung von illegalen Aktivitäten

Zwar ist Binance laut der Branchenseite Coinmarketcap die globale Nummer eins bei Liquidität, Volumen und wöchentlichen Besuchern, jedoch sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Denn anders als etwa Coinbase misst der Krypto-Marktplatz den Wert von digitalen Währungen weniger in Relation zu Fiat-Währungen wie dem US-Dollar, sondern häufiger zur Kryptowährung Tether, die an den US-Dollar gebunden ist. Auch finden sich auf Binance im Augenblick insgesamt 361 Coins, während es auf Coinbase nur 64 sind. Unter den Binance-Coins befindet sich unter anderem die von Finanzmarktaufsichten kritisch beäugte Meme-Währung Dogecoin, sie nimmt dort im Augenblick sogar den fünften Platz beim 24-Stunden-Volumen ein.

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Die Behörden werfen Binance momentan keine spezifischen Verfehlungen vor. Sie wollen vor allem Informationen über die konkreten Geschäftsstrukturen der Kryptobörse. Die an dem Fall arbeitenden Ermittler sind Bloomberg zufolge vor allem im Bereich der Steuervergehen und der Geldwäsche tätig. Kritiker werfen dem Marktplatz auch oft vor, andere illegale Aktivitäten wie Diebstahl oder Drogenhandel durch die verschlüsselten Transaktionen zu begünstigen. Einem Bericht der US-Blockchain-Forensikfirma Chainanalysis aus dem vergangenen Jahr zufolge finden über den Marktplatz mehr Finanzierungen von illegalen Aktivitäten durch Bitcoin statt als auf jeder anderen untersuchten Kryptobörse.

Binance verstärkt Washington-Präsenz

Binance weist solche Vorwürfe von sich und gibt an, die Transaktionen genau auf kriminelle Aktivitäten zu überprüfen. „Wir haben ein robustes Compliance-Programm aufgebaut, in das Prinzipien gegen Geldwäsche sowie Tools, die auch Finanzaufsichten verwenden, eingebaut sind“, zitiert Bloomberg Unternehmenssprecherin Jessica Jung. Angesichts von zunehmender Regulierung in den USA hat der Krypto-Konzern kürzlich seine Präsenz in Washington verstärkt. So vertreten mehrere Top-Anwälte dort die Interessen von Binance, außerdem hat der Krypto-Markplatz mit Max Baucus sogar einen ehemaligen US-Senator als Berater gewonnen.

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Nicht nur in den USA haben die Behörden ein Auge auf Binance geworfen. Weil der Marktplatz Aktien-Token rund um den Börsengang von Coinbase anbietet, hat sich die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingeschaltet. Diese Token würden gegen eine EU-weit geltende Prospektverordnung verstoßen. Binance droht dadurch eine (zugegeben relativ niedrige) Strafe von bis zu fünf Millionen Euro (Trending Topics berichtete).

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