Hidden Champion

APPlyzer: Wiener Analyse-Dienst zeigt, wie App Stores auf Terroranschläge und Krisen reagieren

© Stefan Eipeltauer
© Stefan Eipeltauer
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

In der Nacht vom 15. auf den 16. Juli machten die Apps von Twitter, CNN Turkey und Hürriyet in Apples App Store signifikante Sprünge in den Download-Zahlen und schossen in den Charts nach oben. Der Grund: Der Putschversuch in der Türkei steigerte das Bedürfnis der türkischen Bevölkerung nach aktuellen Informationen über die Lage. Ähnliche Daten gibt es auch für andere Länder – etwa, als die Downloads der BBC-News-App in Großbritannien kurz vor dem Brexit explodierten oder die App von „Le Monde“ in der blutigen Terrornacht von Paris im November 2015 in den Charts nach oben schoss.

Solche Daten kann die deutsch-österreichische Firma APPlyzer nahezu in Echtzeit beobachten. Das Zwei-Mann-Unternehmen beobachtet Positionen, Bewegungen und Suchergebnisse von 5,7 Millionen Apps für iOS, Android, AppleTV und Applikationen für Mac in bis zu 155 Ländern. „Unsere Daten lassen sich in vielen Bereichen einsetzen“, sagt der Wiener Stefan Eipeltauer, der gemeinsam mit dem Deutschen Michael Dorn APPlyzer betreibt. „Sie helfen sowohl dem einzelnen App-Entwickler in Österreich bei der Optimierung seiner App, unterstützen den Digital Marketing Head einer brasilianischen Luxus-Kaufhauskette bei der Recherche für eine Kaufhaus-App, helfen bei der Mediaplanung einer Agentur in Tel Aviv oder finden sich via APPlyzer-API im Investment-Dashboard eines Traders in Hongkong wieder.“

Dass Daten aus den App Stores für Entwickler und im Marketing beliebt sind, ist bekannt. Spannend ist aber, dass mittlerweile auch Trader Signale aus den App-Märkten nutzen, um sie in ihre Investment-Analysen einfließen zu lassen. APPlyzer kann innerhalb einer Stunde signifikante Sprünge bestimmter Apps registrieren. „Für manche Trader war dies ein wichtiges Signal mit einer wesentlich wichtigeren Information als es Nachrichten-Medien außerhalb der Türkei zu diesem Zeitpunkt treffen konnten“, glaubt Eipeltauer.

34.000 Kunden gegen AppAnnie

App-Analyse-Dienste gibt es bereits einige am Markt, etwa AppAnnie oder SensorTower, die immer wieder mit Daten zu den Performances von Smartphone-Software wie Pokémon Go auf sich aufmerksam machen. APPlyzer kann eigenen Angaben zufolge auf Daten seit dem Start von Apples App Store im Jahr 2009 zurückgreifen. „Wir haben die Indie-Developer seit dem Start 2009 nicht aus den Augen verloren und bieten ihnen ein faires Angebot“, sagt Eipeltauer über die Unterschiede zur internationalen Konkurrenz. Je nach Leistungsumfang zahlen Kunden bis zu 80 Euro pro Monat, um auf die stündlichen App-Rankings oder Keyword-Rankings zugreifen zu können.

„Unter den rund 34.000 Kunden der letzten Jahre finden sich Kunden aus der Luftfahrtindustrie wie Emirates oder Skyscanner, Marktforschungsunternehmen wie Gfk, aber auch Bosch Worldwide und IBM Softlayer“, sagt Eipeltauer. Für Großkunden würde man individuelle Lösungen anbieten, sie können die Daten dann auch über eine API beziehen und in ihre eigenen Analyse-Tools einfließen lassen.

Das Problem der Zombie-Apps

Dass die App-Ökonomie ihren Zenit erreicht hat und neun von zehn Apps so gut wie keine Sichtbarkeit haben und als „Zombies“ ihr unbeachtetes Dasein fristen (TrendingTopics.at berichtete), sieht auch APPlyzer in seinen Daten. „Die App-Märkte werden langsam erwachsen“, sagt Eipeltauer. „Wir sehen verstärkt eine Entwicklung zu qualitativen und sich kontinuierlich in Entwicklung befindenden Apps.  Auch Apple und Google tätigen starke Aktivitäten, die mit vielen minderwertigen Apps gefüllten Stores, qualitativ nach vorne zu bringen.“

Dass es so viele Zombie-Apps gibt, sei aber nur logisch. „Auch im physikalischen Handel bleiben Ladenhüter oder Produkte der Vorsaison im Regal liegen, und Hersteller können ein Lied davon singen, wie kompetitiv ihre Märkte sind“, sagt Eipeltauer. Die Bewerbung von Software in den App Stores werde deswegen immer wichtiger. „Search Ads entsprechen dabei dem digitalen Regal, in das man sich auch im physikalischen Handel einkaufen muss.“

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Powered by Dieser Preis-Ticker beinhaltet Affiliate-Links zu Bitpanda.

Deep Dives

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

#glaubandich-Challenge 2024

Der größte Startup-Wettbewerb Österreichs mit Top VC-Unterstützung

Podcast: Mit den smartesten Köpfen im Gespräch

Der Podcast von Trending Topics

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen