SXSW 2018

Apple-Manager: “Augmented Reality wird Mainstream werden, man wird es jeden Tag nutzen”

Eddy Cue, Senior Vice President of Internet Software and Services bei Apple. © Jakob Steinschaden
Eddy Cue, Senior Vice President of Internet Software and Services bei Apple. © Jakob Steinschaden

“Ich bin seit 30 Jahren bei Apple und will noch weitere 20 Jahre bei Apple arbeiten, drum werde ich keine Fragen über künftige Produkte beantworten.” Natürlich war es im Vorfeld klar, dass Eddie Cue, bei Apple für Internet, Software und Services zuständig, nicht verraten wird, welche neue Produkte der iPhone-Konzern auf den Markt bringen wird. Doch zwischen den Zeilen konnte man bei dem Panel auf dem SXSW-Festival in Austin bereits erahnen, in welche Richtung der Konzern steuert.

Das erste heiße Thema ist Augmented Reality. “AR wird Mainstream werden, man wird es jeden Tag nutzen”, so Cue, der Steve Jobs kennenlernte, als dieser noch in den 1980ern Pixar leitete. “Wir sind sehr optimistisch, dass AR riesig wird.” Mit dem ARkit gibt Apple Entwicklern die Möglichkeit, neue Anwendungen für hunderte Millionen von Smartphone-Nutzern zu entwerfen. Dass gerade die Technologie in Kombination mit smarten Brillen einmal Smartphones obsolet macht, glaubt Cue nicht. “Smartphones werden lange nicht verschwinden, wenn überhaupt.” Sollten sie auch nicht, immerhin spülen iPhones regelmäßig Milliarden in die Kassen des kalifornischen Unternehmens.

Übernahme von Texture soll Apple News stärken

Den zweiten großen Bereich, dem sich Cue im Gespräch mit Dylan Byers von CNN widmete, war das Thema Content. Erst kurz vor der Session gab Apple bekannt, mit Texture das „Netflix für Magazine“ zu einem geheimen Kaufpreis übernommen zu haben. Dessen Software soll künftig Apple im Bereich News und Paid Content verstärken. Der Schritt ist spannend, kommt er shcließlich zu einem Zeitpunkt, zu dem andere Silicon-Valley-Riesen wie Facebook, Google und Twitter wegen der Verbreitung von Fake News im Visier der Kritiker stehen.

Texture gehört jetzt Apple. © Apple
Texture gehört jetzt Apple. © Apple

„Wer eine große Plattform hat, hat große Verantwortung“, sagte Cue. Deswegen wolle man den Konsumenten qualitative Nachrichten von vertrauenswürdigen Quellen anbieten. Bei Texture bekommt man für eine Monatspauschale Zugang zu rund 200 Magazinen (u.a. „The New Yorker“, „Vanity Fair“, „Fortune“). “Apple News soll nicht nur die Nachrichten zeigen, die dir gefallen”, sagte Cue. Außerdem sei man darauf bedacht, die Inhalte für die Nutzer zu kuratieren und gegebenenfalls einfach nicht zuzulassen. „Hate Speech ist keine freie Meinungsäußerung“, so der Apple-Manager, aus selbem Grund gebe es auch keinen Platz für Apps, über die man Waffen kaufen oder auf Pornografie zugreifen kann.

Im Rennen mit Netflix, Spotify und Amazon

Der Bereich Services mit Angeboten wie Apple TV oder Apple Music bringt Apple immer mehr Geld ein. Doch gerade da muss der iPhone-Konzern Konkurrenten wie Amazon, Netflix oder Spotify im Auge behalten. Deren Namen wollte Cue nicht in den Mund nehmen, doch klar ist: Apple wird sich künftig verstärkt um Videoproduktionen (z.B. Serien) kümmern. Rund 40 Experten habe man dafür neu angestellt. So gilt es, sich exklusive Rechte für Videoinhalte zu sichern. Amazon etwa hat um rund 250 Millionen Dollar die Rechte gekauft, aus „Herr der Ringe“ eine Serie machen zu können, Netflix wird „The Witcher“ produzieren, HBO Spin-offs des Welterfolgs „Game of Thrones“ umsetzen. Was da von Apple kommen wird, ist noch geheim, nur so viel: “Wir machen große Investitionen in dem Bereich.”

Ob sich Apple Netflix oder Disney zur Stärkung seines Content-Geschäfts einverleiben wird, wollte Cue nicht verraten. “Netflix und Disney sind großartige Partner”, sagte er immerhin. Spotify im Musikbereich dürfte er jedenfalls nicht als Gefahr wahrnehmen. “Sowohl sie (Spotify, Anm.) als auch wir müssen noch signifikant wachsen. Es gibt rund 2 Milliarden Leute auf der Welt, die sich eine Musik-Abo leisten könnten”, so der Apple-Manager. Da wären die rund 100 Millionen, die aktuell für Spotify oder Apple Music zahlen, nur ein Bruchteil – mit entsprechendem Platz für beide Angebote, zu wachsen.

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