Sharing Economy

Airbnb und Co liefern Übernachtungsdaten an die EU

Brian Chesky, CEO von Airbnb, auf der Bühne. © Airbnb
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Wie viele Menschen übernachten in welchen Städten in welchen Hotelalternativen? Die EU-Behörde Eurostat wird das bald sehr genau wissen. Denn die vier großen Buchungs-Plattformen Airbnb, Expedia Group (u.a. auch HomeAway, Hotels.com und Trivago), Booking.com und TripAdvisor haben sich mit der EU-Kommission auf einen Daten-Deal geeinigt. Sie werden Eurostat künftig Daten über die Zahl der gebuchten Übernachtungen und die Zahl der Gäste in Ferienunterkünften und ähnlichen Beherbergungsstätten liefern. Die Daten werden dabei auf Ebene der Städte und Gemeinden aggregiert.

Hintergrund der Übung: Airbnb und Co. stehen vor allem in Europa in der Kritik, durch die Vermittlung von Privatunterkünften negative Effekte auf Städte wie Barcelona oder Paris zu haben. Die Vorwürfe: Durch die Vermittlung von Privatunterkünften würde man Städte mit noch mehr Touristen fluten, die Mietpreise für Einwohner in die Höhe zu treiben, das lokale Hotelgeschäft zu ruinieren und darüber hinaus zu wenig Abgaben zu bezahlen. Auf Basis der nun zu liefernden Daten soll es Städten ermöglicht werden, fundierte Entscheidungen zu treffen. „Künftig können Behörden diese neu verfügbaren Daten für eine fundierte Politikgestaltung nutzen“, so EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.

Sorge über Auswirkungen

Welche Konsequenzen diese Daten für die Plattformen als auch die Vermieter der Unterkünfte haben werden, ist derzeit noch nicht absehbar – aber Konsequenzen wird es geben. „Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Europa. Die kurzzeitige Vermietung von Unterkünften bietet bequeme Lösungen für Touristen und neue Einnahmequellen für die Besitzer. Gleichzeitig ist man über die Auswirkungen auf die Gemeinschaften vor Ort besorgt“, so der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton. „Die Kommission steht den großartigen Chancen der kollaborativen Wirtschaft nach wie vor positiv gegenüber. Gleichzeitig wird sie die lokalen Gemeinschaften dabei unterstützen, die Herausforderungen zu bewältigen, die sich aus diesem raschen Wandel ergeben.“

Bei den Datenlieferungen wird übrigens auf die Privatsphäre der Nutzer geachtet. Kein Airbnb-User muss sich davor fürchten, dass sein Name an die EU geliefert wird. Ob auch Daten zu den genauen Standorten von Unterkünften und zu Preisen für Übernachtungen geliefert werden, ist derzeit unklar. Jedenfalls werden die von den Plattformen bereitgestellten Daten von Eurostat statistisch validiert und aggregiert. Eurostat wird Daten sowohl für alle Mitgliedstaaten als auch für zahlreiche Regionen und Städte veröffentlichen und dazu die von den Plattformen eingeholten Informationen kombinieren. Erste Statistiken dürften im zweiten Halbjahr 2020 veröffentlicht werden.

Städte fordern strengere Regeln

Spannend wird nun, ob diese Übernachtungsdaten einen Einfluss auf Entscheidungen seitens der Politik haben werden. In London etwa wurde für Vermieter ein Limit eingeführt, sie dürfen Wohnungen nur mehr maximal 90 Tage pro Jahr über Airbnb vermieten. Erst diese Woche haben 22 europäische Städte (darunter Berlin, München, Barcelona, Amsterdam, Barcelona, Florenz, Paris, Prag und Warschau) in einem gemeinsamen Aufruf von der EU-Kommission strengere Regeln für Airbnb und Co gefordert. Die Kurzzeitvermietung von Wohnungen über das Internet hätte „wachsenden Druck auf die Immobilienpreise“. Tourismus sei zwar begrüßenswert, doch die Lebensqualität der eigenen Bürger gehe vor. Bezahlbarer Wohnraum werde rar, weil Wohnungen oder Häuser dem regulären Mietmarkt entzogen würden.

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