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360 Lab: Das sind die Hintergründe zu dem neuen Startup-Accelerator aus Graz

Das Führungsteam des 360 Lab: Martin Trink, Head of Accelerator, Felix Uitz, Head of Innovation, Dominik Renner, Head of PMO und Christian Vancea, Managing Director (v.l.n.r.) © 360 Lab/Karl Schrotter photograph
Das Führungsteam des 360 Lab: Martin Trink, Head of Accelerator, Felix Uitz, Head of Innovation, Dominik Renner, Head of PMO und Christian Vancea, Managing Director (v.l.n.r.) © 360 Lab/Karl Schrotter photograph

In Graz ist ein neues, internationales Accelerator-Programm entstanden. Der „360 Lab Accelerator“ unterstützt europäische Startups mit einem Cash-Investment und einem einjährigen Programm in Graz und San Francisco. Hinter dem Accelerator steckt die britische myWorld Unternehmensgruppe, die für ihr Startup-Engagement in Graz die 360 Lab GmbH und in San Francisco das CoLab44 gegründet hat.

Neustart als MyWorld

Wer steckt nun hinter der myWorld? MyWorld Austria GmbH ist laut Firmenbuch seit Oktober 2017 der neue Name der Lyoness Austria GmbH, die sich nach Klagen und Verboten rund um ihre Rabatt-Einkaufsgemeinschaft umbenannt hatte. Die neue Dachmarke umfasst unter anderem Cashback World, in der die umstrittene Shopping-Card von Lyoness Austria aufgegangen ist. Unter der Marke White Label Solutions tritt myWorld zudem als Sport-Sponsor auf. Diese MyWorld Austria gehört zu 100 Prozent der myWorld International Ltd. mit Firmensitz in London. Ebenfalls am Finsbury Square 10 ist die myWorld Holdings Ltd. untergekommen, die Eigentümerin des myWorld 360 Innovation Labs in Graz ist.

Die Lyoness Austria hatte mit der Schweizer Lyoness International AG allerdings nichts zu tun. Das Schweizer Unternehmen ist die Auslagerung der Vertriebsschiene (heute Lyconet), die in der Vergangenheit rechtliche Probleme hatte und von Gerichten in der Schweiz und Österreich wiederholt als Schneeballsystem bezeichnet wurde. Das Unternehmen hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Technologie-Startups mit Prototyp gesucht

„Wir haben einen großen Konzern mit 10 Millionen Konsumenten und hunderttausend Partnern – eine Infrastruktur, die wir Startups öffnen wollen“, erklärt 360-Lab-Chef Christian Vancea im Gespräch mit Trending Topics. „Die potentiellen 10 Millionen User seien Cashback-World-Mitglieder, welche Startups als Testmärkte für ihre Produkt-Market-Fits zur Verfügung gestellt werden können.

Lab 360 soll am Ende einen Inkubator, einen Accelerator, einen Coworking-Space und einen Venture-Capital-Arm umfassen. Der erste Schritt ist der Accelerator, für den Startups mit Software-Technologien rund um Themen wie Blockchain, FinTech oder AI gesucht werden, die zumindest einen Prototypen aufweisen.

„Da Graz einen ungewöhnlich guten Nährboden für Ideen und Startups aufgrund der universitären Infrastruktur hat und geografisch gut liegt, bildet es somit auch das Tor zu Osteuropa, worin eine große Zielgruppe des Accelerator-Programms liegt“, sagt Christian Vancea, Managing Director des Labs.“In Osteuropa ist nämlich die Startup-Infrastruktur nicht so ausgereift wie im Westen Europas. Und unser Anspruch ist ja auch, dass das Gründer-Teams zu uns ins 360 Lab kommen, damit wir mit ihnen zusammenarbeiten können.“

Cash-Investment nach dem Vorbild von Y Combinator

Das Ziel des Programms ist es nämlich, europäischen Startups die Türen zu internationalen Märkten und Investoren zu öffnen. In den ersten vier Monaten öffnet MyWorld den Startups seinen eigenen Kunden- und Partnerstamm, um das Produkt am europäischen Markt zu testen. „Für diese Wachstumsphase gibt es in Europa nur sehr wenige Programme“, meint Martin Trink, der den Accelerator leiten wird und zuvor mit Freygeist sein eigenes, mittlerweile aber aufgelöstes Startup aufgebaut hat.

Für diese Phase des Product-Market-Fits in Europa stellt 360 Lab 100.000 Euro zur Verfügung und nimmt dafür 8 Prozent der Anteile. Vorbild dafür seien internationale Programme wie Y Combinator – der US-Accelerator investiert in seine Startups 120.000 Dollar für 7 Prozent der Anteile.

Von Seed bis Series A

Danach folgen bei 360 Lab weitere vier Monate ohne strukturiertes Programm, in denen die Startups einerseits ihr operatives Geschäft aufbauen sollen und andererseits eine Zwischenfinanzierung für den Eintritt in den US-Markt aufstellen sollen. Bei beidem unterstützt 360 Lab. Bei der Zwischenfinanzierung will der myWorld-Accelerator vor allem als Co-Investor auftreten, wofür gerade ein eigener Venture-Arm aufgebaut wird.

Erst in Phase 3 geht es in die USA, wo die Startups in einem dezidiert europäischen Coworking-Space zeihen sollen. Das Ziel: der „proof of concept“ in den USA. Solche Coworking-Spaces gebe es in San Francisco bisher nur für einzelne Länder, erklärt Trink, nicht aber für Europa. In den insgesamt drei Phasen will 360 Lab Startups also von der Seed-Runde in einem Jahr bis zur Series A begleiten, die – wenn alles gut geht – in den USA folgt. Die Bewerbung für den ersten Batch läuft noch bis 11. November. Aufgenommen werden fünf Startups.

Die Teams von 360 Lab in Graz und von CoLab44 in San Francisco sind laut Vancea gerade im Aufbau – in Österreich sollen bis Jahresende 20 Mitarbeiterarbeiten, in den USA sind es bisher drei Mitarbeiter, die hauptsächlich aus dem Coworking-Bereich kommen. Mittelfristig werde auch das Team in San Francisco auf 20 Personen wachsen.

Anmerkung: Auf Basis von Einträgen im österreichischen Firmenbuch haben wir die Darstellung derEigentümer-Struktur der  myWorld-Unternehmen in Österreich präzisiert. 

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